DIE Himmelsrichtung bei Aufschieberitis

Wohnen ist nicht nur ein Psychogramm (zeige mir wie du wohnst und ich sage ich dir, wer du bist), sondern auch ein permanenter lebenslänglicher Prozess. Das bemerkt man u.a. am lebenslänglichen Weg- und Umräumen und Loslassen und Ausmisten.

Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich Dinge, die im „Feng Shui Lehrbuch“ zu lesen sind, gerne in der Praxis ausprobiere. So züchte ich z.B. Tomaten im Osten und im Westen und führe Vergleichsstudien durch oder starre wochenlang auf farbige A2-Blätter und beobachte mein Inneres dabei. Nur jene Theorien, die sich in der Praxis bestätigen, nehme ich in meine Arbeit mit und für meine Kunden auf.

Für den folgenden Versuch musste mein Mann herhalten: ich wollte wissen, wie es sich im Nordosten eines Büros arbeitete. Die Theorie zum Nordosten:

Diese Himmelsrichtung wird durch einen Berg symbolisiert, es geht um Ruhe und Kraft, um das Innehalten, um das Reflektieren, aus seiner eigenen Mitte und Stärke heraus neue Konzepte entwickeln.

Das klingt für unsere schnelllebige Zeit nicht so überwältigend, ich hatte aber die Idee, dass genau diese Grundqualitäten ein ausgezeichnetes Fundament sind, um sich im heutigen Business zu behaupten. Mein Mann leitet ein Unternehmen in der IT-Branche.

„Schatzi, ich hab‘ eine Idee…“, so leitete ich meinen neuen Feldversuch ein. Da mein Mann mein Interesse an einem förderlichen Wohn- und Arbeitsumfeld teilt, war sein Schreibtisch rasch an einem exakt vorher berechneten Zeitpunkt in den Nordosten seines Raumes umgestellt. Dann hieß es abwarten … Selbstverständlich teile ich meinem Mann meine Erwartungen bezüglich seines Arbeiten im Nordosten NICHT mit.

Drei, vier Tage passierte gar nichts, dann kam jedoch ziemlich schnell Bewegung in die Sache. Die Aufschieberitis hatte ein Ende: mein Mann räumte seinen Schreibtisch auf und zwar gründlich („so kann ich nicht mehr arbeiten, ich brauche mehr Überblick“), er organisierte seine Ablage neu („wollte ich schon immer tun“), er entwickelte für einen bestehenden Kunden ein neues IT-Organigramm („der Kunde hat es zwar nicht bestellt, aber er wird den Nutzen sofort erkennen“) und: er erledigte viele, viele Dinge, die seit einiger Zeit auf seiner To-Do-Liste rumgammelten („damit das Zeugs wegkommt“).

Am Spannendsten für mich – hoffentlich liest die Polizei hier nicht mit:

Vor einiger Zeit wurde das Auto meines Mannes aufgebrochen, gestohlen wurden der Aktenkoffer und sein Sakko mit Brieftasche. In der Brieftasche befand sich auch sein Führerschein. Da mein Mann sehr beschäftigt ist, fand er keine Zeit, einen neuen Führerschein zu beantragen ……

Doch nun, mit seinem Schreibtisch im Nordosten fand er auch Zeit, seinen neuen Führerschein zu beantragen. Genauer gesagt: nach 10 (!) Jahren fand mein Mann nun Zeit, seinen neuen Führerschein zu beantragen („damit alles wieder seine Ordnung hat“).

Fazit: der Nordosten ist eine wunderbare Himmelsrichtung, um alles, was fällig und überfällig ist, zu erledigen. Sie hilft uns, ein tragfähiges Fundament zu bauen auf dem wir erfolgreich neue Konzepte und neue Ideen entwickeln können.

Im Nordosten bereiten wir den Boden für eine exakte Aussaat und eine wunderbare Ernte vor, die Ernte kann sich nur dann erfolgreich entwickeln, wenn der Boden die beste Qualität aufweist.

Wenn Sie wissen wollen, wie Ihre ganz spezielle Situation ausschaut und mit welchen Maßnahmen Sie Ihrem Business zu einem noch tragfähigeren Fundament verhelfen können, bin ich gerne für Sie da.